Dubrovnik - Kunst und Kultur auf Schritt und Tritt

In Dubrovnik genügt für eine Reise durch die Jahrhunderte ein ausgiebiger Spaziergang. Und der sollte über den Dächern der Stadt beginnen: mit einem Gang über die Stadtmauer. Von der Befestigungsanlage schweift der Blick hinunter in Hinterhöfe und Gassen, über Dachterrassen, Kuppeln und Türme. Hinter den hell schimmernden Fassaden der Altstadt leuchtet das Mittelmeer in sattem Blau. Besser kann ein erster Eindruck kaum sein: Ein perfekter Start für die Erkundung einer Stadt, in der an fast jeder Ecke Kultur und Geschichte – und dazwischen jede Menge buntes Leben – wartet.

Denkmäler in Dubrovnik

1.) Stadtmauer (Gradske zidine) und 2.) Stradun (Placa Stradun)

Für seine zwei Kilometer lange mittelalterliche Stadtmauer ist Dubrovnik zu Recht weltberühmt. An einigen Stellen ist ragt sie bis zu 22 Metern Höhe empor, auf der Landseite ist sie 4 bis 6 Meter stark, zur Seeseite beträgt der Durchmesser 1,5 bis 3 Meter. Der Mauerring gehört zu den am Besten erhaltenen Festungsanlagen der Welt und ermöglicht Besuchern einen charmanten Rundgang um den gesamten historischen Stadtkern. Vier imposante Festungstürme eröffnen aus verschiedenen Richtungen einen atemberaubenden Blick über Dubrovnik und seine Umgebung.
Innerhalb der Stadtmauer liegt im Zentrum der malerischen Altstadt der Stradun, auch Placa genannt. Anstelle der heutigen Prachtstraße verlief hier einst ein Meereskanal, der die beiden Siedlungen der Stadt trennte. Nach seiner Trockenlegung avancierte der Bereich schnell zum neuen Zentrum der Altstadt. Heute ist der Stradun eine belebte Flanier- und Shoppingmeile, die man unbedingt besuchen sollte. Inmitten des bunten Trubels lässt sich hier bei einem Kaffee wunderbar die erste Rast des Tages einlegen.

3.) Platz des Ivan Gundulic (Gunduliceva poljana)

Dieser Marktplatz westlich der Kathedrale verdankt seinen Namen dem Dubrovniker Dichter Ivan Gundulic. Sein bronzenes Standbild prangt seit 1892 inmitten des Platzes über den Gemüse- und Obstständen, die vormittags auf dem Platz ihre frischen Waren anbieten.

4.) Alter Stadthafen (Gradska luka)

Dubrovniks „Alter Hafen“ liegt an der Ostseite der Altstadt, gut geschützt durch die Festungen Revelin und Sv. Ivan. Hier gehen nach wie vor viele Schiffe vor Anker. In den vereinzelten Bars lässt es sich herrlich in der Sonne sitzen und das Kommen und Gehen der kleinen Fischerboote und großen Touristenschiffe beobachten.

5.) Grosser Onofrio-Brunnen (Velika Onofrijeva fontana)

Einst zierten ihn 16 Wasserspeier, heute präsentiert sich der nach seinem Baumeister, dem Neapolitaner Onofrio della Cava, benannte Brunnen hinter dem Pile-Tor eher schlicht. Das Erdbeben von 1667 beraubte ihn seines Schmucks und Prunks. Der Brunnen bildete den Endpunkt der im 15. Jahrhundert gebauten, 12 Kilometer langen Wasserleitung von der Rijeka Dubrovacka-Bucht.

6.) Luza-Platz (Luza) und Rolandsäule (Orlandov stup)

Am westlichen Ende des Stradun befindet sich der Luza-Platz, in dessen Mitte sich die Rolandssäule erhebt. Im Jahre 1418 wurde sie von Bonino di Milano und Antun Dubrovcanin als Wahrzeichen der freien Handelsstadt errichtet. Der repräsentative Platz wird gerne für Folkloreaufführungen genutzt.

7.) Kleiner Onofrio-Brunnen (Mala Onofrijeva fontana)

Ebenso wie sein großer Bruder wurde dieser Brunnen im 15. Jahrhundert von Onofrio della Cava geschaffen – gemeinsam mit dem Architekten Pietro di Martino da Milano. Da er etwas versteckt am Rektorenpalast liegt, kann man ihn leicht übersehen – die Verbindung zwischen Funktion und Gestaltung verdient aber jeden Blick.

8.) Rundturm Minceta (Tvrdava Minceta)

Dieser nordwestliche Turm der Stadtmauer ist der mächtigste der Befestigungsanlage, seine Spitze der höchste Punkt der Stadt. 1464 nach Plänen von Michelozzo Michelozzi durch Juraj Dalmatinac fertig gestellt, bietet der Minceta-Turm heute einen wundervollen Rundblick - auf den Berg Srd, über die ganze Altstadt und bis zur Insel Lokrum.

9.) Pile-Tor (Gradska vrata Pile)

Das West-Tor der Stadtmauer war über Jahrhunderte das Haupttor von Dubrovnik. In seiner heutigen Form wurde es 1538 fertig gestellt. Über dem Zugang zur Stadt wacht in einer verzierten Nische eine Figur des Schutzpatrons von Dubrovnik, des heiligen Blasius. Das Tor erreicht man über eine Zugbrücke.

10.) Ploce-Tor (Vrata od Ploca)

Das östliche Gegenstück des Pile-Tors ist ähnlich gestaltet wie sein Pendant, vor dem Doppel-Tor aus innerem und äußerem Bogen führt eine Zugbrücke in die Stadt. Von dieser Brücke hat man einen schönen Blick auf die Stadt und über den Hafen.

11.) Glockenturm (Gradski zvonik)

Am südlichen Ende der Placa steht dieser 31 Meter hohe Turm mit seiner imposanten Uhr, die zu jeder vollen Stunde zwei Menschenfiguren („zelenci“) zeigt. Ursprünglich war er der kleinere von zwei Türmen, der größere wurde beim großen Erdbeben 1667 beschädigt und stand über Jahrhunderte schief, bis er im 19. Jahrhundert aus Sicherheitsgründen abgerissen wurde. Der Glockenturm wurde 1446 erbaut und zuletzt 1929 umfassend restauriert, seine Glocken riefen die Räte der Republik zu ihren Versammlungen und warnten die Bevölkerung Dubrovniks bei Gefahren.

12.) Rathaus (Zgrada Glavne straze)

Der Ratspalast wurde 1863/64 nach Plänen von Antonio Vecchietti im neogotischen Stil der lombardischen Neu-Renaissance erbaut – unter Federführung der damaligen österreichischen Herrscher. Er war der Ersatz für den Palast des Großen Rates aus dem 14. Jahrhundert, der 1816 durch einen Brand zerstört wurde. Noch heute ist hier das Rathaus der Stadt zu untergebracht, außerdem sind hier ein Kleinkunsttheater und ein Stadtcafé im Erdgeschoss (Gradska cavana) zu finden, an dessen Eingang der Kleine Onofrio-Brunnen steht.

13.) St. Margareten Turm (?)

Dieser Turm ist der südlichste Punkt der Dubrovniker Stadtmauer. Von hier hat man einen traumhaften Blick auf das Meer – und auf die Terrasse der „Buza“-Bar.

14.) Geburtshaus des Dubrovniker Dichters M. Drzic (Dom Marina Drzica)

Der Renaissancedichter Marin Drzic gehört zu den bedeutendsten Künstlern in der Geschichte Dubrovniks. In seinem Geburtshaus in der Siroka ulica 7, wenige Meter vom Museum Rupe entfernt, wird seinem Leben von 1508 bis 1567 und seinem Schaffen als Schreiber, Komödiant und Geistlicher gedacht.
(Geöffnet Dienstag bis Samstag von 9 bis 14 Uhr)

Kloster in Dubrovnik

15.) Dominikanerkloster (Dominikanski samostan)

Im nordöstlichen Winkel des Altstadtrings liegt das monumentale Dominikanerkloster. Nachdem das Erdbeben von 1667 den Originalkomplex zerstörte, wurden die heutigen Klostergebäude – Kirche, Kreuzgang und Museum – neu errichtet und gelten als typisches Beispiel dalmatinischer Baukunst. Insbesondere sehenswert sind der gotische Kreuzgang, ein Kruzifix des italienischen Malers Paolo Veneziano (14. Jahrhundert) im Kircheninnern sowie das angeschlossene Museum mit einer Bibel aus dem 11. Jahrhundert. (Täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet)

16.) Frauenkloster (Samostan Sveta Klara)

Neben dem Großen Onofrio-Brunnen steht das Nonnenkloster Sv. Klara. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und fungierte ab 1432 als erstes Waisenhaus Europas. Heute befindet sich im großen Säulenhof ein Restaurant.

17.) Franziskanerkloster (Franjevacki samostan)

Der mittelalterliche Komplex aus dem 14. Jahrhundert gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Dubrovniks. Entsprechend groß ist der Andrang – es empfiehlt sich, früh zu kommen. Der Kreuzgang mit seinen filigranen Doppelsäulen und die üppige Pflanzenwelt des Klostergartens sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Zum Komplex gehören auch das Klostermuseum und die Franziskanerkirche. Vom ursprünglichen Gebäude ist nur das Südportal im spätgotischen Stil erhalten, das 1499 von den Gebrüdern Petrovic geschaffen wurde. Der Rest wurde vom großen Erdbeben zerstört und im barocken Stil wiederaufgebaut. Während des serbischen Artilleriebeschusses 1991/92 wurde das Kloster besonders schwer getroffen.

18.) Katharinenkloster (Samostan Sveta Katarine)

Unterhalb der Kirche des ehemaligen Klosters wurden Grundmauern und Krypta von St. Peter, des ersten Doms der Stadt, entdeckt. Heute ist in dem Komplex die Musikschule untergebracht.

Paläste in Dubrovnik

19.) Sponza-Palast (Sponza-Povijesni arhiv)

Gleich gegenüber von Sv. Vlaha liegt der berühmte „Palaca Sponza“. Das Meisterwerk (1506-22) des Architekten Pasjij Milicevic überstand als eines der wenigen Gebäude das Erdbeben von 1667. Seine Fassade kombiniert auf beeindruckende Weise Stilelemente aus Gotik und Renaissance. Im Laufe seiner Geschichte diente der Palast unterschiedlichsten Zwecken: Hier trafen sich Kaufleute und Staatsmänner, während das Kellergeschoss als Gefängnis diente. Auch Zollamt und Warenlager befanden sich im Palast. Heute beheimatet er das historische Archiv der Stadt Dubrovnik.

20.) Rektorenpalast (Knezev Dvor)

Zwischen den Kirchtürmen von Sv. Vlaha und der Kathedrale befindet sich der große Rektorenpalast. Hier wohnten während der Dubrovniker Republik die regierenden Rektoren. Heute ist er vor allem wegen seines Innenhofes und des angeschlossenen Stadtmuseums besuchenswert.

Kirchen in Dubrovnik

21.) Heilige Blasius-Kirche (Sveti Vlaha)

Über den Stradun gelangt man zur großen Sv.-Vlaha-Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Im Gegensatz zu anderen Gotteshäusern überstand die einstige Blasiuskirche das Erdbeben von 1667 zwar relativ unbeschadet – fiel dann aber 1706 einem Feuer zum Opfer. Ihr Wiederaufbau erfolgte nach Entwürfen des italienischen Architekten Marino Grapelli, der sie einer Barockkirche seiner Heimatstadt nachempfand. So erklären sich auch ihre reich verzierte Fassade und die Säulenarchitektur. Die landesuntypischen Buntglasfenster wurden allerdings erst im späten 20. Jahrhunderts eingesetzt.

22.) Kathedrale Maria Himmelfahrt (Velika Gospa)

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Rektorenpalast ragt die barocke Kathedrale über die Dächer Dubrovniks empor. Sie wurde nach dem Erdbeben von 1667 von italienischen Architekten als Ersatz für den ursprünglich romanischen Bau errichtet. Die Domschatzkammer ist für ihre Sammlung von 200 Reliquiaren berühmt, darunter ein byzantinisches (12.Jahrhundert) mit Totenschädel und Gebeinen des Heiligen Blasius, dem Stadtpatron von Dubrovnik und ein angebliches Fragment des Christuskreuzes. (Täglich von 8 bis 17.30 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei)

23.) Erlöserkirche (Sveti Spas)

Weiter nördlich am Hauptaufgang zur Stadtmauer befindet sich die Erlöserkapelle Sv. Spas mit ihren prächtigen Marmor-Altären. Sie wurde 1520 nach einem Erdbeben als Votivkirche erbaut und blieb vom großen Beben 1667 vollständig verschont.

24.) Synagoge (Sinagoga)

Schräg gegenüber der Zudioska ulica – der „Judenstraße“ – einer kleinen Seitenstraße des Stradun, liegt das jüdische Viertel: Hier befindet sich in einem Barockpalast aus dem 16. Jahrhundert die zweitälteste Synagoge Europas. Sie wird bis heute von der jüdischen Gemeinde Dubrovniks genutzt und beherbergt auch ein Museum.

25.) Jesuitenkirche (Sveti Ignacije)

Vom Vorplatz der Kathedrale aus führt eine barocke Treppe zur Jesuitenkirche, die die Dächer der Stadt weit überragt. Hier kann man Dubrovniks älteste Glocke besichtigen – gegossen im Jahre 1355.

26.) Sigurata-Kirche (Crkva od Sigurate)

Die ursprünglich einschiffige altkroatische Kirche mit ihrer Kuppel wurde zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert erbaut. Die Seitenschiffe und die heutige Barockfassade wurden während des Wiederaufbaus im 17. Jahrhundert hinzugefügt. In den Fundamenten wurden Überreste von zwei älteren Kirchen entdeckt, die ältere stammt aus dem 6. Jahrhundert.

27.) Serbisch-Orthodoxe Kirche (Srpska pravoslavna crkva)

Die Kirche hinter beeindruckenden Eisentoren wurde in den Jahren 1865 bis 1877 erbaut, hier ist auch das Ikonenmuseum beheimatet.

28.) Heilige Nikolaus-Kirche (Sveti Nikola)

St. Nikolaus ist der Schutzpatron der Seefahrer – kein Wunder also, dass insbesondere die Schiffsbauer und Seefahrer der Stadt immer wieder für Restaurationen und weitere Ausschmückungen dieser kleinen Kirche stifteten. Erbaut wurde sie zu Beginn des 11. Jahrhunderts am Ende der Prijeko-Straße, dieses Baujahr macht sie zu einer der ältesten präromanischen Kirchen. Im Laufe der Zeit wurde sie mehrfach erneuert, die heutige Fassade stammt aus der Renaissance. Highlights im Inneren sind Gemälde der Madonna aus dem 13. und 14. Jahrhundert sowie ein Holzrelief des heiligen Andreas aus dem 16. Jahrhundert.

29.) Heilige Sebastian-Kirche (Sveti Sebastijana)

St. Sebastian ist der Schutzheilige gegen Plagen. 1466 wurde ihm zu Ehren diese kleine Kirche nahe des Ploce-Tors gebaut, um die Stadt zu schützen. Errichtet wurde sie von Mihoč Radišić and Vlatko Dešković, in den folgenden Jahrzehnten trugen lokale Kunsthandwerker immer wieder mit Schmuckelementen der Fassade, dem Chor und anderen Elementen ihren Teil zum Gesamtbild bei. Im Schutz des Dominikanerklosters beherbergt die Kirche auch die Werkstätten der Steinmetze und Lagerräume für die Materialien, die halbrunde Renaissance-Apsis wurde hier erstmals in Dubrovnik verwendet. Unter französischer Besatzung wurde der Bau zwischenzeitlich als Gefängnis zweckentfremdet und 1808 wiederaufgebaut.

30.) Kirche Rozario (Crkva i bratovstina Rozario)

Gegenüber des Dominikanerklosters liegt die kleine barocke Kirche aus dem Jahr 1594 in einem Gebäude, das einst ebenfalls zu dem Komplex gehörte. Heute wird sie nur noch gelegentlich für Kunstausstellungen genutzt.

31.) Kirche des heiligen Luka (Crkvice Navjestenje i Sveti Luke)

Die kleine, einschiffige Kirche blickt auf eine recht bewegte Vergangenheit zurück. Nach ihrer Errichtung im 9. Jahrhundert wurde sie über neun Jahrhunderte immer wieder umgebaut, erst 1787 nahm sie ihre heutige Gestalt an. Die gotischen Heiligenstatuen über dem Portal wurden Ende des 15. Jahrhunderts durch die Petrovic-Brüder hinzugefügt. Heute wird der Innenraum nicht mehr für Gottesdienste, sondern als Galerie genutzt.

Festungen in Dubrovnik

32.) Festung Lovrijenac (Tvrdava Lovrijenac)

Westlich der Stadtmauer auf einem auf einem Felsen thront die Festung Lovrijenac, die einst als Goldspeicher der Stadt sowie als wichtiger Militärstützpunkt diente. Den Festungseingang ziert Motto des einst unabhängigen Stadtstaats: „Die Freiheit wird um alle Reichtümer der Welt nicht verkauft.“ Schon wegen des herrlichen Ausblicks lohnt sich auch an heißen Tagen der Aufstieg.
(Täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet)

33.) Festung Ivan (Tvrdava Sveti Ivana)

Nicht nur an einem der sehr seltenen Schlechtwettertage im Jahr lohnt sich ein Ausflug zur Festung St. Ivan im äußersten Osten am Alten Hafen: Sie beherbergt im oberen Teil ein Schifffahrtsmuseum, im unteren Teil ein großes Aquarium. Von ihrer Ostseite aus hat man einen direkten Blick auf die Insel Lokrum.

34.) Festung Bokar (Tvrdava Bokar)

Gemeinsam mit dem Mincetar-Turm sichert dieses Fort im Westen den Zugang durch das Pile-Tor. Entworfen vom Florentiner Michelozzo Michelozzi Mitte des 15. Jahrhunderts und nach gut 100 Jahren Bauzeit erst 1570 fertiggestellt, ist die erste Kasematten-Festung der Welt – also eine Festung, die sich fast vollständig außerhalb der eigentlichen Stadtmauer liegt. Zugleich gilt die Renaissance-Bastion den Experten als einer der schönsten Festungsbauten seiner Epoche. Denn trotz seiner eindrucksvollen Wucht und Stärke besticht es auch durch sehr elegante, harmonische Proportionen. Im 19. Jahrhundert war hier unter der österreichischen Herrschaft ein Gefängnis untergebracht, heute werden die außergewöhnlichen Innenräume gerne für kulturelle Veranstaltungen genutzt – u. a. im Rahmen der Sommerspiele von Dubrovnik.

35.) Festung Revelin (Tvrdava Revelin)

Der monumentale Bau auf der Ostseite der Altstadt wurde im 15. Jahrhundert errichtet, um das Ploce-Tor und den Stadthafen zu beschützen. In nur 11 Jahren wurde das Fort nach den Plänen von Antonio Ferramollino in Form eines unregelmäßigen Vierecks und in nur 11 Jahren Bauzeit errichtet – es widerstand nicht nur allen kriegerischen Bedrohungen, sondern auch dem schweren Erdbeben 1667. Zwischenzeitlich diente das Gemäuer als Getreidespeicher, heute wird insbesondere die Dachterrasse immer wieder zum Schauplatz sommerlicher Konzerte und Aufführungen.

Museen in Dubrovnik

36.) Museum für Moderne Kunst (Umjetnicka galerija Dubrovnik)

Auch moderne Kunst hat in Dubrovnik eine feine Adresse: Die Avantgarde-Galerie residiert in einer Renaissance-Villa im nobleren Stadtteil Ploce. Der leichte, luftige Bau beherbergt verschiedenste Gast- und Dauerausstellungen. Besonders sehenswert sind die Skulpturen von Ivan Mestrovic, die Portraits von Vlaho Bukovac und die Arbeiten des kroatischen Bildhauers Frano Krsinic. Ein Ausflug nach Ploce lässt sich gut verbinden mit einem Besuch des unweiten Alten Hafens.
(Täglich geöffnet von 9 bis 21 Uhr)

37.) Ethnographisches Museum (Etnografski muzej Rupe)

Völkerkundlich Interessierte werden im Westen der Jesuitenkirche fündig: Das Museum Rupe ist in einem ehemaligen Getreidespeicher beheimatet. Im 16. Jahrhundert wurden hier 15 Silos in den Fels gehauen und gegen Wasser abgedichtet, um auf eine Belagerung oder Hungersnot vorbereitet zu sein. Heute wird hier eine große Sammlung volkskundlicher Exponate von der Antike bis zum Mittelalter gezeigt. (Täglich geöffnet von 9 bis 14 Uhr)

38.) Schifffahrtsmuseum (Pomorski muzej)

Die Geschichte Dubrovniks ist untrennbar mit dem Meer verbunden – als Seemacht konkurrierte sie vom 12. bis zum 14. Jahrhundert mit Venedig um die Vorherrschaft im Mittelmeer-Raum. Auf zwei Stockwerken in der Festung Sv. Ivan am Hafeneingang zeugen zahlreiche Modelle und historische Ansichten von diesem besonderen Erbe (in den darunter gelegenen Stockwerken ist das Aquarium untergebracht). Die erste Etage gibt einen Überblick über die Entwicklung des Seehandels und Schiffbaus in Dubrovnik – von den ersten Anfängen bis zum Untergang der Republik. Das zweite Stockwerk beschäftigt sich mit der neueren Geschichte Dubrovniks – von der Wiederbelebung des Seehandels im 19. Jahrhunderts bis zur wichtigen Rolle von Dubrovniks Dampfschiffen vor dem 2. Weltkrieg und danach.
(Geöffnet Dienstag bis Sonntag von 9 bis 14 Uhr)

39.) Städtische Museum (Dubrovacki muzej)

Im Rektorenpalast blickt die Stadt auf ihre Geschichte als stolze unabhängige Republik zurück. Über drei Geschosse und die Zeit vom 13. bis ins 19. Jahrhundert erstreckt sich die umfangreiche kulturhistorische Sammlung. Im Erdgeschoss finden sich ein Gerichtssaal, ein Verlies und eine Schreibstube. Auf dem Zwischengeschoss zeugen Münzen, Siegel und Gewichte, Waffen und Kostüme, Möbel, Kunstgegenstände und Keramiken aus der Blütezeit als Handelsmacht, eine Kollektion von Uhren und die Einrichtung der alten „Domus Christi“-Apotheke ergänzen die Ausstellung. Im ersten Stockwerk schließlich können Sie vor allem prächtige Möbel und Gemälde aus Rokoko und Barock bewundern, die einst wohlhabenden Bürgern der Stadt gehörten. Auch ein Rokokosaal, ein Musiksaal aus dem 18. Jahrhundert sowie Gemälde aus dem 15. und 16. Jahrhundert sind auf dieser Etage zu finden – sowie das einstmalige Kabinett und der Schlafraum des Rektors, des Oberhauptes der Stadt. Im Kabinett liegen in einem mit reichhaltigen Holzarbeiten verzierten Kästchen die vier Schlüssel der beiden Stadttore.
(Geöffnet Montag bis Samstag von 9 bis 14 Uhr)

27.) Ikonenmuseum (Muzej Ikona) in der Serbisch-Orthodoxen Kirche

Unmittelbar neben der Serbisch-Orthodoxen versammelt dieses renommierte Museum eine faszinierende Kollektion von Ikonen und Heiligendarstellungen des 15. Jahrhunderts aus der Region, aber auch aus Kreta und Italien, Russland und Slowenien. Auch byzantinische Ikonen sind hier zu bewundern – genau wie verschiedene Porträts von Vlaho Bukovac.
(Geöffnet Montag bis Samstag von 9 bis 14 Uhr)

16.) Franziskanermuseum (Franjevacki samostan muzej)

Die Ausstellung im Franziskanerkloster zeigt neben edlen Juwelen und wertvollen Manuskripten, Gemälden und Relikten auch eine der ältesten Apotheken in Europa, die sehr gut erhaltene „Male Braće” aus dem Jahr 1317. Zahlreiche Instrumente wie Mörser, Pressen und Destillationsapparate, aber auch Rezepte für die Zubereitung von Arzneien stammen noch aus dem 14. Jahrhundert, die heute sichtbare Einrichtung aus dem 16. Jahrhundert, und die Vasen aus Siena und Florenz sind auf das 15. Jahrhundert datiert worden. In der Klosterbibliothek werden rund 20.000 wertvolle Handschriften und Inkunabeln bewahrt. Die historischen Ansichten von Dubrovnik bieten einen Blick in die Blütezeit der Stadt – so ist auf einem Gemälde das Stadtpanorama vor dem verhängnisvollen Erdbeben 1667 zu sehen. Kostbarste Ausstellungsstücke unter den Reliquien sind der Fuß von St. Blasius in einem kunstvollen stiefelartigen Gefäß und eine Reliquie von St. Ursula aus dem 14. Jahrhundert. Eindeutig neueren Datums sind die Einschusslöcher an der Fassade, die als Mahnmal für die serbischen Angriff im Dezember 1991 erhalten wurden.
(Täglich geöffnet von 9 bis 16 Uhr)

15.) Dominikanermuseum (Dominikanski samostan muzej)

Im Kapitelgang und in der Sakristei des Klosters werden Schmuck aus venezianischer Zeit, Gemälde und Altarbilder, Devotionalien und Reliquien, seltene Messbücher und Dokumente, darunter Bullen verschiedener Päpste, gezeigt. Besondere Highlights sind die wichtigsten Gemälde der Dubrovniker Malschule aus dem 15. und 16. Jahrhundert – u. a. von Künstlern wie Božidarević, Hamzić and Dobričević – und ein Gemälde Tizians von Maria Magdalena mit Raphael, Blasius und Tobias, das erst vor wenigen Jahren restauriert wurde.
(Täglich geöffnet von 9 bis 17 Uhr; Eintritt 10 Kuna, Kinder 5 Kuna)

Ausstellungen in Dubrovnik

40.) Aquarium (Akvarij)

Um die adriatische Unterwasserwelt zu entdecken, muss man nicht tauchen. Im Gewölbe des Fort Sv. Ivan nahe des Alten Hafens versammeln sich Flora und Fauna in 27 verschiedenen Becken und Bassins – darunter Seepferdchen, Aale, Schildkröten, Tintenfische und Korallen. Insbesondere Kinder lieben es, dem Treiben in den eher kleinen Becken zuzuschauen, Erwachsene werden eher vom Ambiente der mittelalterlichen Gemäuer beeindruckt sein.
(Täglich geöffnet von 9 bis 20 Uhr, außer feiertags; Eintritt 10 Kuna, Kinder 5 Kuna)

41.) Kriegsphoto-Galerie (War Photo Limited)

In Dubrovnik ist nicht nur glorreiche Geschichte dokumentiert. Das von einem Australier geleitete Museum „War Photo Limited“ präsentiert auf zwei Etagen in eindrucksvollen Bildern einen unparteiischen und nachdenklichen Blick auf die Konflikte in der Region seit 1991.
(Von Mai bis Oktober täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet)